Was Zweitklässler an der RS machen

Brücken bauen: Projekt bringt Zweitklässler und Realschüler zusammen

Calberlah: Die Großen lernen erste Grundbegriffe von Erziehung, die Grundschüler das Gebäude kennen

VON RON NIEBUHR

Calberlah. Gerade erst in die zweite Klasse gekommen und schon an der Realschule? Wie geht das denn? Ganz einfach: mit dem Projekt „Brücken bauen“. Schulsozialarbeiterin Stefanie Jaeger und Jugendpflegerin Kathrin Hotop stellten es jetzt wieder für je 20 Calberlaher Real- und Grundschüler auf die Beine. Und es kam prima an.

Nach einer kurzen Kennenlernrunde zum Auftakt bildeten die Schüler kleine Gruppen. Jeweils vier Zweitklässler zogen mit vier Achtklässlern los, um den Alltag an der Realschule zu erleben. Diese Eins-zu-eins-Betreuung war ideal für den gemeinsamen Vormittag, mussten sich die Grundschüler doch erst einmal ans für sie noch fremde Umfeld gewöhnen, und die Realschüler mit ihrer neuen Rolle als Mentoren warm werden.

Hilfreich war, dass Jaeger und Hotop für das Projekt bewusst auf „ganz viel Spiel und Spaß“ setzten. Selbst bei der Rallye durchs Schulgebäude kam es nicht darauf an, immer die bestmöglichen Antworten auf die gestellten Fragen zu finden. Das Quiz war vielmehr so konzipiert, dass die Kinder möglichst alle Winkel der Realschule erkundeten, mit Lehrern und Mitarbeitern ins Gespräch kamen: Wie viele Backöfen hat die Schulküche? Vier. Welche Farbe haben die Vorhänge in der Schulaula? Blau. Wie heißt der Schulhund? Riley. Woraus besteht das Dach der Pausenhalle? Glas.

Und was macht eigentlich der Schulleiter so? Daran schieden sich die Geister. Während einige Kinder darauf schworen, dass Rektor Thomas Seeliger „einfach bloß die Schule leitet“, meinten andere, dass er auch „unterrichtet, mit Lehrern spricht und Geld ausgibt“. Aber wie passte dazu, dass er „Lego im Büro“ hat? Für Hotop lag es auf der Hand: „Der hat eben einen richtig coolen Job.“ Und mancher Zweitklässler überdachte daraufhin wohl noch einmal seine Liste von Traumberufen: Schulleiter sein – das ist es!

Doch vorm Bewerbung schreiben an die Landesschulbehörde ging es beim Brücken bauen weiter: mit Schwungtuchspielen in der Turnhalle sowie mit Brett- und Kartenspielen. Während Sport erfahrungsgemäß gut ankam, blieb abzuwarten, wie die Spiele liefen. „Das wird für alle sicher nicht so leicht“, vermutete Jeager. Immerhin galt es nach einem aktionsreichen und spannenden Vormittag, genug Konzentration aufzubringen, um mitunter komplexe Spielregeln zu erklären und zu verstehen. „Und beim Spielen zu verlieren, ist ja auch nicht unbedingt jedermanns Sache“, sagte Jaeger.

Als Treffpunkt, zu dem die Gruppen im Lauf des Vormittages immer wieder aus dem direkt angrenzenden Schulgebäude zurückkehrten, diente der Jugendtreff. So hatte das Projekt für die Jugendförderung den Nebeneffekt, dass „wir den Treff etwas bekannter machen“, sagte Hotop. Seinen Ursprung hat „Brücken bauen“ übrigens darin, dass sich früher Haupt- und Grundschüler auf dem Schulweg miteinander zofften. Die damalige Schulsozialarbeiterin Susanne Martin steuerte mit gemeinsamen Schultagen gegen. Die fruchteten, der Ärger legte sich, dass Projekt schlief ein.

Jaeger hat „Brücken bauen“ vor ein paar Jahren wiederbelebt. Die Idee ist inzwischen, den Grundschülern „die Hemmschwelle vor der großen Schule zu nehmen.“ Vielleicht setzt mancher dort ja auch seine Schullaufbahn fort. Im Gegenzug lernen die Realschüler Erziehung als Berufsfeld kennen. Und sie wissen am Ende des schönen, aber anstrengenden Vormittages ziemlich gut, was es heißt, Verantwortung zu übernehmen. Eine Quizfrage übrigens konnten alle Grundschüler sofort beantworten: Wann ist die zweite große Pause? „Um 11 Uhr!“ Dann kann die Realschule doch kommen.

Quelle: Aller-Zeitung vom 25.09.2019, Bild: Aller-Zeitung (vom gleichen Tage)

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